Bulletin
Bericht des Beirats

Sehr geehrte Damen und Herren,
verehrte Leserinnen und Leser,

die Corona-Pandemie hält uns jetzt ein Jahr lang in Atem. Was mich am meisten bewegt, ist die große Verwundbarkeit, die dieses kleine Virus offenlegt. Und die Erkenntnis: Wir alle sind gleich. Dieser Grundsatz in der Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen gewinnt eine ganz neue Bedeutung. Das Virus unterscheidet nicht. Was uns in Summe wieder zu einer großen Gemeinschaft macht. Eigeninteressen treten zurück, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Wenn solch eine Betrachtungsweise in ihrer ausgleichenden Wirkung nachhaltig in die Zukunft strahlt, macht mir das Hoffnung, dass das Zusammenleben in unserer Gesellschaft wieder ein klein wenig respekt- und rücksichtsvoller wird.

Die Würth-Gruppe kam bisher gut mit dieser außergewöhnlichen Situation zurecht und wir tun weiterhin alles, um das Wichtigste überhaupt, das Leben und die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen. Für das systemrelevante Handwerk hatten wir auf die drängendsten Fragen die richtigen Antworten: Die kontaktlose Warenbeschaffung hat sofort funktioniert und unsere hohe Lieferfähigkeit konnten wir unverändert gewährleisten. Wir sind mit dem Betriebsergebnis in Höhe von 775 Millionen Euro etwas über Vorjahresniveau und können auch beim Umsatz mit 14,4 Milliarden Euro ein leichtes Plus verzeichnen, was einer Steigerung von 1,0 Prozent entspricht. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich um 0,6 Prozent geringfügig erhöht.

An unserer Innovationsstrategie halten wir auch in Krisenzeiten fest. Der Bloomberg-Innovationsindex zeigt, dass wir nicht nachlassen dürfen. Bei diesem Ranking der innovativsten Volkswirtschaften ist Deutschland auf Platz 4 zurückgefallen, nachdem es noch letztes Jahr den ersten Platz belegte. Unser Innovationszentrum am Standort Künzelsau verstehen wir als Beitrag, um wieder in Führung zu gehen. Wir investieren rund 70 Millionen Euro, damit auf 15.000 Quadratmetern modernste Labore und Werkstätten entstehen. Zukunft? Kann kommen!

 

Arbeit des Beirats

Der Beirat der Würth-Gruppe tagte 2020 viermal in ausführlichen Sitzungen. Grundlage aller Sitzungen waren jeweils Berichte der Konzernführungsmitglieder über die Geschäftslage, die Planung sowie das Chancen- und Risikomanagement. Alle Geschäfte, die den Statuten nach zustimmungspflichtig sind, wurden rechtzeitig zur Entscheidung vorgelegt und vom Beirat eingehend beraten. In dringenden Fällen erfolgte eine Beschlussfassung im Umlaufverfahren.

2020 war die Arbeit des Beirats vorwiegend durch die COVID-19-Pandemie und deren Auswirkungen auf das Unternehmen geprägt. Der Beirat stand der Konzernführung unterstützend zur Seite. Ziel der Beiratsarbeit war es, neben dem kurzfristigen Blick auf die Bewältigung der Pandemie weiter an der generellen strategischen Entwicklung der Würth-Gruppe zu arbeiten. Insoweit blieben auch 2020 die Themen rund um die Digitalisierung des Geschäftsmodells und der Prozesse im Fokus und gewannen durch die Pandemie noch an Bedeutung. Was die Regionen betrifft, so befasste sich der Beirat intensiv mit den Aktivitäten der Würth-Gruppe in Nordamerika.

Der Beirat hat die Arbeit der Konzernführung kontinuierlich überwacht und sie bei ihrer Führungsaufgabe, der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens sowie bei wichtigen Einzelthemen unterstützt. Zudem ließ sich die Vorsitzende des Beirats außerhalb der Gremiensitzungen von den Mitgliedern der Konzernführung regelmäßig über die aktuelle Entwicklung und relevante Vorgänge im Unternehmen informieren.

Die drei eingerichteten Ausschüsse des Beirats (Personal-, Prüfungs- und Investitionsausschuss) haben 2020 je dreimal getagt. Diese Sitzungen dienen der Effizienzsteigerung der Beiratsarbeit und der Vorbereitung komplexer Sachverhalte. Die jeweiligen Ausschussvorsitzenden berichten regelmäßig ausführlich an das Gesamtgremium über die Arbeit der Ausschüsse.

Am 27. April 2021 befasste sich der Prüfungsausschuss des Beirats eingehend mit dem Konzernabschluss 2020 nebst Konzernlagebericht sowie mit dem Prüfungsbericht des Abschlussprüfers, der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, in dem ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt wurde. Der Prüfungsausschuss hat diese Unterlagen geprüft und zustimmend zur Kenntnis genommen. Weitere Schwerpunkte der Arbeit des Prüfungsausschusses waren 2020 wieder das Compliance- und Risikomanagement.

Der Investitionsausschuss des Beirats hat die zustimmungspflichtigen Investitionsvorhaben geprüft und nach ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit kategorisiert. Des Weiteren befasste sich der Ausschuss vertieft mit dem Investitionscontrolling, dies insbesondere vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Pandemie auf die kurzfristige Geschäftsentwicklung. Die Würth-Gruppe wird weiterhin an ihrer Investitionskultur als Wachstumsvoraussetzung für das Unternehmen festhalten. Die Unternehmensplanung mit dem Investitions- und Finanzplan der Würth-Gruppe für das Geschäftsjahr 2021 wurde vom Beirat in seiner Sitzung am 11. Dezember 2020 auf Vorschlag des Investitionsausschusses genehmigt.

Der Personalausschuss des Beirats beschäftigte sich in seinen Sitzungen mit allen Personalmaßnahmen, die in den Kompetenzbereich des Beirats fallen. Die themenbezogenen Schwerpunkte der Ausschussarbeit lagen in den Bereichen Personalentwicklung, Nachfolgeregelungen für Führungskräfte und Gestaltung der Anreiz- und Vergütungssysteme. Der Personalausschuss hat Beschlusskompetenz in Bezug auf die Anstellungsverträge sowie die Vergütung von Führungskräften.

Der Beirat der Würth-Gruppe bedankt sich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Konzernführung und dem Stiftungsaufsichtsrat, in besonderem Maße bei dessen Vorsitzendem Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth. Das Jahr 2020 war für die Würth-Gruppe ein von der COVID-19-Pandemie geprägtes Geschäftsjahr, das sich in der zweiten Hälfte deutlich besser als erwartet entwickelt hat und in Summe, aufgrund der diversifizierten Aufstellung der Würth-Gruppe, keine größeren negativen Auswirkungen auf das Unternehmen hatte. Daher gilt ein besonderer Dank allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre herausragende Leistung sowie allen Kunden und Geschäftspartnern für ihre Loyalität gegenüber der Würth-Gruppe.

Ihre

Bettina Würth

Vorsitzende des Beirats der Würth-Gruppe

Weiterer Bericht

Robert Friedmann - Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe

Bericht der Konzernführung

Robert Friedmann

Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe